Druck, Hektik, Zeitmangel, davon gibt es reichlich, besonders in der Vorweihnachtszeit.

Doch bei all der Hektik haben wir die Entscheidung, wie wir damit umgehen. Denn wichtig ist, die Pausen, die wir haben, wirklich als Pausen zu genießen.

Wie ist das bei Dir? Setzt Du Dich in Ruhe hin und genießt Deine Tasse Kaffee? Oder gehen Dir dabei wieder tausend Gedanken durch den Kopf: da ist noch dieses und jenes zu erledigen, Telefonate zu führen, Geschenke zu besorgen…. Wo ist da die Entspannung? Deine Gedanken steuern deine Gefühle. Und wenn du ständig an das denkst, was Du noch zu erledigen ist, dann stehst Du auch ständig unter Anspannung. Das kostete Energie!

Versuche Deine Pausen bewusst zu erleben.

Fokussiere Dich immer wieder auf den Augenblick, genieße die Tasse Kaffee. Halte inne. Und wenn die Gedanken wieder anfangen zu kreisen, dann halte Dir innerlich ein Stoppschild hoch. Und leg das Handy außer Reichweite. Jetzt ist Pause! Lasse Deine GeDANKen stattdessen bei positiven Dingen verweilen.

Und wenn das so gar nicht klappen will, den Druck und den Zeitmangel beiseite zu schieben, dann habe ich einen Tipp für Dich:

Visualisiere Deine negativen Gedanken. Triff Dich mit Ihnen während Deiner Meditation oder in einer ruhigen Minute. Unterhalte dich eine Weile mit Ihnen. Frage Sie: Woher sie kommen. Wofür sie da sind. Es ist spannend, was da manchmal für Antworten in Dir entstehen.

Meditation, die innere Einkehr und das Besinnen auf mich selbst, sind für mich wichtige Werkzeuge für innere Ruhe und Ausgeglichenheit geworden. In meiner Morgenroutine ist die Meditation inzwischen fest verankert.

Wie ich Druck und Zeitmangel aus meinem Leben verabschiede, erfährst Du in der nachfolgenden kleinen Geschichte: Pause mit Druck.

Herzlichst

Anja 💕

Pause mit Druck

14.12.2018 von Anja Kraschewski

Da war sie wieder die Erschöpfung. Druck und Zeitmangel verstärkten sie noch. So kurz vor Weihnachten kein Wunder, bei den vielen Dingen , die noch zu erledigen sind…. Geschenke kaufen, aufräumen, Essen kochen… und nun auch noch den nächsten Post für meine Facebook-Gruppe schreiben. Völlig fertig setze ich mich auf die Parkbank. Ich brauche eine kurze Pause. Wie soll ich das alles schaffen? Es ist noch so viel zu tun! Ich verfalle in Selbstmitleid und schaue neidisch zu den Enten, die sorglos auf dem Wasser rumschnattern.  Vor lauter Müdigkeit fallen mir die Augen zu.

Plötzlich werde ich unsanft beiseite geschoben. Ein beleibter Herr setzt sich neben mich auf die Bank. Er ist eingehüllt in eine dicke Jacke, hat eine Pelzmütze auf dem Kopf, die tief in das hochrote Gesicht gezogen ist.

„Was machen sie sich so breit?“ frage ich den behäbigen Herrn.

„Nichts für ungut, aber sie haben mich eingeladen!“ sprach der Herr. „Herr Druck mein Name.“

Verwundert schaue ich ihn an. „Das muss ein Irrtum sein. Ich bin hier nur ganz zufällig und ehrlich gesagt, habe ich gar keine Zeit, muss noch zum Bäcker, eh der zumacht.“

Plötzlich kommt eine langgeschossene Frau hektisch auf uns zu gerannt. Sie ruft „Keine Zeit!“ und stolpert gleichzeitig über Herrn Drucks ausgestreckte Beine.

„Hoppla junge Frau, wohin so eilig?“

„ Keine Zeit!“ wiederholt diese.

„Das wissen wir ja nun.“ meint Herr Druck.

„Zeitmangel, mein Name. Und ich hab hier einen Termin!“

Ich schau mich um. „Bei wem?“

„Na bei Ihnen, sie haben mich eingeladen.“ Frau Zeitmangel holt tief Luft und schiebt sich mit auf die Parkbank.

„ Aber nein?“ wehre ich ab.  „Nichts gegen sie persönlich, aber auf Druck und Zeitmangel kann ich gern verzichten! … Nur weiß ich nicht, wie ich das anstellen soll… da sind so viele Verpflichtungen.“

„Oh den Herrn Verpflichtung kenne ich auch.“ sagt Herr Druck. „Soll ich ihn anrufen und  fragen ob er kurz mal vorbeikommt?“

„Bloß nicht!“ rufe ich erschrocken, denn langsam wird es auf der Parkbank wirklich eng. Von meiner derzeitigen Situation mal abgesehen.  Auf meinen verzweifelten Blick hin, meint Herr Druck: „Wenn sie es wirklich wollen, dann können sie uns weg schicken, weg von dieser Bank, weg aus ihrem Leben, weg von ihrer Familie.“

„Aber wie denn?“  frage ich kleinlaut.

„Zuerst einmal dürfen sie es sich ganz fest wünschen.“ meint Frau Zeitmangel.

„Naja, das glauben Kinder.“ erwidere ich.

„Dann werden sie eben wieder zum Kind! Und dabei stellen sie sich vor ihren Zauberspiegel.“

„Ah“ sage ich, „Den wünsche ich mir.“

„Der hängt doch schon in ihrem Badezimmer. Dort stellen sie sich davor, schauen sich in die Augen und sagen ganz fest: `Ich löse mich von dem Bedürfnis nach Druck und Zeitmangel. Das Leben ist leicht und ich habe alle Zeit der Welt!` Das sagen sie so oft sie am Spiegel vorbei kommen.“

„Und das hilft?“ zweifle ich.

„Na klar. Probieren sie es aus. Sonst werden sie uns nie los.“ kontert Herr Druck und tupft sich mit einem großen Taschentuch das Gesicht ab.

Bei dem Gedanken, Druck und Zeitmangel ständig an meiner Seite zu haben, wird mir etwas komisch zu Mute und ich fühle mich wieder voll erschöpft. Klar, ich könnte mich einrichten mit Ihnen, hab ich ja bisher auch getan. Aber… wenn es da wirklich ein Leben gibt ohne… was wäre dann… was wäre mir dann alles möglich… was wäre in meiner Familie alles möglich?

Noch während ich ganz in GeDanken versunken darüber nachsinne, schlendern Herr Druck und Frau Zeitmangel in aller Freundschaft davon.

Ich höre mit halbem Ohr, wie sie sich auf einen Kaffee verabreden. Herr Druck läuft plötzlich viel beschwingter und von Frau Zeitmangel ist jede Hektik abgefallen. Herr Druck wendet sich noch einmal um und ruft mir zu, dass ich auf jeden Fall dranbleiben darf, sonst sind sie ganz schnell wieder da!

Was für ein GeDanke! Druck und Zeitmangel einfach so aus meinem Leben auszuladen! Wenn mir das möglich ist, wozu bin ich dann noch in der Lage!

Auch ich stehe beschwingt und munter auf. Voller Elan laufe ich nach Hause. Es ist viel zu tun, packen wir es an. Außerdem spukt mir da grad eine super Geschichte für meinen Blog und die Facebook-Gruppe durch den Kopf.