Entspann Dich!

Unser Kater begrüßt mich jeden Morgen mit erwartungsvollem Gemautze – heißt:
Er hat Hunger,  jetzt, und dann will er raus, sofort.

In der Natur würde er sich eine Maus fangen, wenn ihm danach ist, absolut selbstbestimmt und immer im Augenblick lebend. Er handelt nach seinen Instinkten und kennt kaum Stress. Und wenn, dann nur kurz, wenn der Nachbarskater sein Revier betritt.

Oft wünschte ich, ich hätte diese innere Gelassenheit und Ruhe. 

Auch kleine Kinder können es noch – absolut tiefenentspannt schlafen, spielen, essen….die Welt beobachten und alles um sich vergessen. 

Irgendwann können sie es dann nicht mehr, der Alltags- und Schulstress hat sie eingeholt, neben all den Freizeit-Terminen beim Sportverein, im Chor etc. Und wenn sie doch mal stundenlang in ihrem Zimmer abhängen oder rumtrödeln, am Wochenende bis 11 Uhr im Bett liegen, kommen wir Eltern. Und wir fragen, ob sie schon die Hausaufgaben gemacht, den Müll runtergebracht haben oder überhaupt doch mal an die frische Luft gehen oder ihr Zimmer aufräumen könnten.

Dann ist es vorbei mit der Tiefenentspannung, bei den Kindern und bei Dir sowieso.

Und wenn Dein Kind jetzt sagt: „Bleib entspannt. Ich hatte 8 Stunden Schule, ich bin kaputt und will mich ausruhen.“ Dann – sei Dankbar für diese klare und wahre Aussage. Jüngere Kinder können sich noch nicht so klar ausdrücken, aber sie zeigen es auf andere Art. Was unsere Kinder leisten müssen, kommt dem Arbeitsalltag eines Erwachsenen sehr nahe. Wo bleibt ihre Selbstbestimmung? Wo Ihr Recht auf Freiraum und Erholung?

Das mag ich an Katzen. Sie sind absolut selbstbestimmt. Wenn wir Ihnen diesen Freiraum nehmen, dann gehen sie einfach. Und wir würden nie auf die Idee kommen, sie als unartig und faul oder liederlich zu bezeichnen. Und sie sind sowas von tiefenentspannt.

Ein Thema, über das ich mich mit Dir gern austauschen möchte:

Wieviel Raum zum Erholen, wieviel Selbstbestimmung erlauben wir unseren Kindern?

Herzlichst

Anja ❤und Blacky 🐺