Respekt wünschen wir uns alle.
Wir wollen gern, dass die anderen achtsam mit uns und unseren Gefühlen umgehen. Die anderen, das sind natürlich in erster Linie unsere Familie, insbesondere der Lebenspartner und auch die Kinder. Und klar, für unsere Kinder wünschen wir uns, dass sie zu respektvollen Persönlichkeiten heranwachsen. Dass sie gelernt haben, andere zu achten aber auch, dass andere respektvoll und achtsam mit ihnen umgehen.
Manchmal gibt es aber so Tage, da fragst Du Dich sicher, was Du falsch gemacht hast, oder von wem sie das unachtsame und laute Auftreten wohl bloß haben. Da kommen sie hereingestürmt, platzen ins Gespräch, motzen rum oder brüllen rum ohne zu bedenken, dass grad Mittagszeit ist, und die alten Nachbarn schlafen wollen.
Oder, du sitzt mit einer Freundin gemütlich am Kaffeetisch, da kommt Dein Kind angestürmt und platzt einfach ins Gespräch…. Etwas schroff, weißt Du es zurück: Du siehst doch, dass ich gerade rede! Und die obligatorische Ansage: wie sagt man… (bitte, Danke, Guten Tag) kommt Dir schon automatisch über die Lippen. Und du denkst im inneren, irgendwann muss mein Kind das doch mal lernen.
Eine andere Situation. Du kochst das Lieblingsessen Deiner Familie, stehst ne Stunde am Herd. Das Essen ist fertig du rufst, keiner kommt. Nach ner Weile gehst Du ungeduldig in die Zimmer und holst Deine Familie, die dann so langsam erscheint. Irgendwie fühlst Du Dich und Deine Arbeit nicht wertgeschätzt. Wo bleibt da der Respekt?
Wo bleibt Dein Respekt? Dass könnte Dich an genau der Stelle auch Dein Kind fragen… Wieso?
Nun es war ins Spiel versunken, war gerade Räuber, Ritter oder Meerjungfrau, vielleicht auch Meermann…oder über Smartphone und Computer in ein Gespräch vertieft. Genau wie Du manchmal in ein Gespräch vertieft bist und nicht gestört werden möchtest.
Es hatte schlichtweg die Zeit vergessen. Und wenn Du ganz ehrlich bist, warst Du sogar froh, dass solange Ruhe war und Du ohne Unterbrechung das Essen zubereiten konntest, nebenbei noch mit ner Freundin telefonieren…
Mit wieviel Respekt begegnest du also tagtäglich Deinem Kind?
Wie wertschätzt Du es, wenn es selbst in ein Gespräch oder ein Spiel vertieft ist. Bei meinem Sohn kann ich die Gesprächspartner nur erahnen, aber auch ich geh zu oft einfach so ohne anklopfen in sein Zimmer und frag ihn die peinlichsten Sachen, z.B. ob er noch genügend Unterhosen im Schrank hat, ohne zu bedenken, dass er grad mit nem Freund chattet.
Was also lernt Dein Kind von Dir?
Und wie kannst Du es besser machen? Genauso, wie Du es Dir wünschen würdest! Klopf an, wenn Dein Kind schon etwas älter ist. Geh vorsichtig zu ihm, wenn es klein und ins Spiel vertieft ist. Und frag es, ob du es kurz stören darfst! Und dann stell Deine Frage oder sage ihm, dass das Essen jetzt fertig ist, und ob es sein Spiel kurz unterbrechen möchte.
Mein Sohn bringt es auf den Punkt. Mama, kündige bitte ne halbe Stunde vorher an, wann es Essen gibt, wann wir zu Oma fahren, wann diese und jene Aktion ansteht. Also größere Ausflüge möglichst schon 3 Tage vorher. Ja auch Kinder haben einen Plan, wollen oder müssen Dinge erledigen und können manchmal nur schwer mit unseren, für sie spontan wirkenden Überfällen klar kommen. Genauso wenig, wie wir es mögen, aus einer Sache herausgerissen zu werden, um dann sofort für andere zur Verfügung zu stehen. Probiere es aus, sei achtsam nicht nur mit Deinen GeDanken sondern auch mit Deinen Worten und Taten, insbesondere Deinen Kindern gegenüber. Und nehme dankbar an, was immer Dir Deine Kinder zum Thema Respekt spiegeln.
Ich wünsche Dir einen stessfreien Freitag voller wertschätzender Menschen um Dich.
Herzlichst